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 Politik
anton Offline



Beiträge: 125

21.01.2008 16:51
Rezession Antworten

Die Befürchtungen um eine drohende Rezession in den USA wirken sich zum Start der Woche erneut auf den weltweiten Finanzplätzen aus. In Asien gingen heute, Montag, die Börsen in Japan, Hongkong, Südkorea, Singapur, Taiwan und auf den Philippinen in die Knie. Mit der Bank of China, einem führenden chinesischen Finanzinstitut, findet sich zudem ein weiteres Opfer der Hypothekenkrise. Die Bank müsse im vierten Quartal 2007 deutliche Abschreibungen hinnehmen, was zu Verlusten im Gesamtjahr führen kann. Im September wurden die Subprime-Investitionen bereits massiv abgebaut. Der DAX bleibt von den Ereignissen in Asien ebenfalls nicht unbeeindruckt und verliert seit heute Morgen kräftig. Zeitweise wurde mit einem Minus von 2,90 Prozent der Tiefststand von April 2007 erreicht.

Verlustmeldungen der WestLB sorgen hierzulande zusätzlich für schlechte Stimmung und wirken sich entsprechend auf die Kurse aus. Noch verlustreicher sehen die Zahlen des österreichischen ATX aus, der zu Redaktionsschluss dieser Meldung (12:32 Uhr) von einem Minus in Höhe von rund 4,5 Prozent geplagt wird. Global ist man trotz angekündigtem Konjunkturprogramm nicht davon überzeugt, dass George W. Bush eine Rezession verhindern kann. Der US-Präsident will die amerikanische Wirtschaft durch Steuersenkungen in Höhe von etwa einem Prozent des Bruttosozialprodukts (entspricht rund 145 Mrd. Dollar) stärken. Auf die Tendenzen an den Börsen hat diese Nachricht jedoch keine positiven Auswirkungen.

"Die Steuererleichterungen durch die Bush-Administration gehen in die richtige Richtung und sind als konsumstützende Maßnahmen vorgesehen", erklärt Michael Schröder, Bereichsleiter der Forschungsabteilung Internationale Finanzmärkte beim Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung http://www.zew.de, auf Anfrage von pressetext. "Es bleibt jedoch offen, ob das Geld aus den Maßnahmen tatsächlich ausgegeben wird oder beispielsweise für Sparmaßnahmen oder zur Schuldentilgung verwendet wird", fährt Schröder fort. Dementsprechend würde sich die Bush-Aktion nicht auf den privaten Konsum auswirken. Die Steuererleichterungen seien darüber hinaus negativ interpretiert worden. "Viele Investoren sind nun der Ansicht, dass die Rezessionsgefahr noch größer ist als befürchtet und sehen in der Maßnahme eine Bestätigung der Befürchtungen", sagt der Experte im pressetext-Gespräch.

Tokio ist von den Verlusten in Asien am schwersten betroffen. Der Nikkei-Index fiel um 3,9 Prozent auf 13.325,94 Punkte. Die Investoren gehen angesichts eines Wirtschaftsrückgangs in den USA von Verlusten bzw. Gewinnabstrichen für die Exporteure aus, was die Investitionslaune dämpft. Auch in Hongkong sank der Hang-Seng-Index um satte 2,3 Prozent auf 24.624,14 Punkte, obwohl die Abhängigkeit des asiatischen vom US-amerikanischen Markt von Brancheninsidern kontinuierlich geringer geschätzt wird. "Die aktuelle Krise beweist eigentlich das Gegenteil. Auch der DAX reagiert stark auf die US-amerikanischen Börsen, was zeigt, dass die US-Konjunktur noch immer eine weltweite Leitfunktion besitzt", entgegnet Schröder.

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